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Mit dem Zeltlager Asperg erleben Jungen Natur und Teamgeist
Da knackt und raschelt es im Gebüsch. Unter einer Tanne kommt ein Zwölfjähriger zum Vorschein. Er huscht von Baum zu Baum, er pirscht sich an und will nicht gesehen werden. In seinem Gesicht spiegelt sich eine Mischung aus Anspannung und tiefer Freude. Er ist Teilnehmer beim Zeltlager Asperg und nimmt am Geländespiel „Mexiko City“ teil. Eine moderne Version von „Räuber und Gendarm“.
Nach Umfragen unter den Teilnehmern sind die Waldspiele am beliebtesten. Und das seit 30 Jahren. „Tatsächlich hat sich an Ablauf und Programm nicht viel geändert, seit ich selbst vor 25 Jahren als kleiner Bub dabei war“, schmunzelt Herold Lube, der Verantwortliche der Ferienfreizeit für Jungs, die jedes Jahr in den ersten beiden Wochen der Sommerferien stattfindet. Tatsächlich ist seiner Meinung nach auch genau diese Mischung aus Tradition und Moderne das Erfolgsrezept seines jährlichen Projekts. „Wir sprechen ein zutiefst menschliches Bedürfnis an. Nach Bewegung in der Natur, nach Erlebnissen in der Gemeinschaft und dem Zusammengehörigkeitsgefühl, das sich schon nach wenigen Tagen bei uns einstellt“, bringt es Lube auf den Punkt.
Auf drei Zeltplätzen in Baden-Württemberg, die jährlich wechseln, verbringen jedes Jahr zwischen 30 und 50 Jungs die schönsten zwölf Tage ihrer Sommerferien. Gemeinsam startet man in Asperg und fährt mit einem Reisebus an den Zielort. Dort angekommen, werden die Jungen zwischen neun und 16 Jahren in ihre Zelte aufgeteilt. Nach Alter und persönlichen Wünschen. So bleiben Klassenkameraden und Geschwister zusammen, wenn sie es wollen. Einen Schlafplatz in den geräumigen und sicheren Zelten findet jeder. Die dicke Bodenplane schützt vor Feuchtigkeit, eine Isomatte, Luftmatratze und der kuschelige Schlafsack vor der nächtlichen Kälte.
Das tägliche Programm ist abwechslungsreich. Es richtet sich nach dem Wetter und den Bedürfnissen der Kinder. Wald- und Geländespiele wechseln sich ab mit ruhigeren Aktivitäten wie Basteln, Rätseln oder Kartenspielen. Wer sich dann noch nicht ausgepowert hat, kann sich mit Badminton und Volleyball beschäftigen oder auf dem lagereigenen Bolzplatz kicken. Bei schönem Wetter geht es an den Badesee oder ins Freibad, wird mit Schmierseife die Plane runtergerutscht oder im Schatten ausgeruht. Und auch bei Regenwetter gibt es von Tischtennis über Riesen-Monopoly eine große Auswahl an Aktivitäten. Das Abendprogramm führt spätestens wieder alle zusammen. Am Lagerfeuer werden mit Gitarrenbegleitung Lieder geschmettert. Alte Klassiker wie „Country Roads“, aber auch selbst Ausgedachtes und Charts.
Wer so viel Draußen ist, muss auch essen. Und das gibt es im Zeltlager reichlich. Im Küchenzelt wird einmal täglich warm gekocht. Wer Tortellini mag, Bolognesenudeln und Gulasch ist hier richtig. Aber es kommen auch deftige Abendbrote, Gemüse und der eine oder andere Dessert auf den Tisch. Zum Frühstück gibt es Müsli und Nutellabrote.
Das Betreuerteam besteht aus mindestens zehn jungen Erwachsenen. „Wir haben bestimmt den besten Betreuungsschlüssel in der Region“, freut sich Lagerleiter Lube. Denn auf einen Erwachsenen kommen etwa drei Kinder. Das klappt nur, weil regelmäßig „herausgewachsene“ Teilnehmer als Betreuer übernommen und angelernt werden. Erst in 2015 sind zwei 16-Jährige neu ins Team gekommen. Neben den zahlreichen ehemaligen Teilnehmern, inzwischen Mitt- oder Endzwanziger, durchmischen auch immer mehr junge Frauen das Betreuerteam. Neben der langjährigen Erfahrung bringen die Ehrenamtlichen allesamt einen Erste-Hilfe-Kurs und regelmäßige Fortbildungen mit. Zur Kindeswohlgefährdung etwa, oder als Rettungsschwimmer.
„Wir stellen fest, dass sich mehr als die Hälfte aller Kinder mehrmals anmeldet“, beobachtet Herold Lube. Das spreche für ihn und sein Team, glaubt der 34-Jährige. Viele verlieben sich schon am ersten Tag in die Freizeit und wollen nicht mehr nach Hause. Andere wachsen erst mit der Zeit in die Gemeinschaft hinein. „Seit mehr als 25 Jahren erlebe ich Kinder und Jugendliche bei dieser Freizeit. Und sehe jedes Jahr etwas Neues. Kein Teilnehmer gleicht dem anderen.“